In diesem Artikel möchte ich meine Art der Einrichtung der Programme WSJT-X, HamRadioDeluxe und Gridtracker vorstellen.
Es gibt verschiedene Vorgehensweisen, diese Programme miteinander arbeiten zu lassen. Für mich am sinnvollsten erscheint die Nutzung, in der Gridtracker die Sammelstelle der Daten ist. Dieser “holt” sich die Daten von WSJT-X, visualisiert die MAP, zeigt über den Call-Roster eine Übersicht und steuert die Aktivierung der Transmission. Außerdem speichert er bei erfolgreichem QSO die Daten in seiner eigenen Datenbank und managed das Verteilen der QSO-Daten an weitere Logging Programme, in meinem Fall HRD. Es sind jedoch auch andere Programme wählbar.
Einstellungen in WSJT-X:
In den Einstellungen über den Reiter “File->Settings…” setzt man neben dem Rufzeichen und dem Grid folgende Häckchen:
General Settings:
- Unter Display die von euch gewünschten Attribute.
- Unter Behavior “Double-click on call…” um die Transmission per Doppelklick auf eine Bandaktivitätszeile zu starten zu können.
- “Disable Tx after sending 72” um die Transmission nach dem QSO zu beenden.
- “Allow Tx Frequency changes…” um eventuelle Frequenzänderung beim Senden zu erlauben.
Radio Settings:
Als Rig wird HamRadioDeluxe als RigControlSoftware ausgewählt. Somit steuert HRD das Radio, wodurch auch Remote Operationen ohne Mehraufwand möglich sind.
PTT Method: CAT.
Transmit Audio Source: Rear/Data.
Mode: Je nach Radio USB oder Data/Pkt auswählen.
Split Operation: Fake It.
Mit TEST CAT nun noch testen, ob die Kommunikation steht, wird der Button grün, funktioniert die Comm.
Audio Settings:
Als Soundcard den Input/Output auswählen. Hier die Soundkartenverbindung des Radios wählen. Entweder wird eine im Radio integrierte Soundkarte genutzt oder ein Interface.
Achtung, mit dieser Auswahl hört WSJT-X auf der ausgewählten Karte zu/sendet den Tonausgang für den ausgewählten Mode. Diese Einstellung hat nichts mit der im Windows-Soundmanager ausgewählten Tonausgabe zu tun. Hier sendet WSJT-X seine Windows/Programmsounds.
Reporting:
Unter Logging folgende Häckchen setzen:
- “Prompt me to log QSO” um ein Benachrichtigungsfenster nach erfolgreichem QSO angezeigt zu bekommen. Hier können ergänzende Infos eingetragen werden, bevor der QSO-Eintrag erzeugt wird.
- “dB Reports to comments” um die Sent/Rcvt Infos automatisch erzeugen zu lassen.
- “Clear DX call and grid…” um nach dem Log aufräumen zu lassen.
Unter Network Services:
- “Enable PSK Reporter Spotting” um eure Statistikinfos dem Reportingsystem hochzuladen.
Unter UDP Server:
- UDP Server: 127.0.0.1 (Standard)
- UDP Server port number: 2237 (Standard, ich nutze hier 2239, da auf dem Standard-Port gerne mal andere Programme Alert-Meldungen versenden und diese dann die QSO-Forwarding “behindern”)
- “Accept UDP requests”, “Notify on accepted UDP request” und “Accepted UDP request restores windows” setzen, um die UDP-Erlaubnisrechte zu setzen.
- Secondary UDP Server wird in dieser Konstellation nicht benötigt.
Einstellungen in Ham Radio Deluxe:
Beim Start von Ham Radio Deluxe richtet man sein Radio ein. Hier muss die RigControlSoftware von HRD radiospezifisch eingerichtet werden, dass die CAT-Steuerung des Radios möglich ist, denn über diese Schnittstelle sendet WSJT-X dann die Steuerinformationen an das Radio. Diese Einrichtung ist radiospezifisch und Radio-Anschluss-spezifisch und daher nicht Thema dieses Beitrages. Die CAT-Steuerung muss zuvor funktionieren, sonst läuft zuvor erwähnte Einstellung unter WSJT-X nicht!
QSO-Forwarding in HRD:
Im QSO-Forwarding werden ALLE Funktionen deaktiviert, da diese Funktion durch GridTracker übernommen werden. Ist hier eine Funktion aktiviert, stört HRD die Kommunikation auf dem Port.
Bevor nun Gridtracker eingerichtet wird, exportiert man nun noch seine Logbook Datenbank aus HRD in eine ADIF (ADI) Datei, um diese später in Gridtracker einlesen zu können. Hier wird bei erstmaliger Nutzung die gesamte Datenbank von Gridtracker eingelesen, um spätere Sortierfunktionen in Gridtracker zu nutzen.
Diese Funktion findet man unter Logbook->File->Export->ADIF (ADI). Als Speicherort nutze ich selbigen Ordner, in dem auch die Backups der HRD Datenbank lagern.
GridTracker Settings:
Im Reiter “General” setzt man als Port den zuvor in WSJT-X gesetzten UDP-Server-Port, als Standard-Port wird 2237 genutzt, oder eben 2239 wie obig erläutert.
Außerdem, wenn nicht schon automatisch ausgefüllt setzt man hier seinen Gridsquare und wählt die Distance Units aus.
Logging:
“GridTracker Logging” muss nicht aktiviert werden, ist aber ein sinnvolles Backup zu HRD, falls beim Forwarding doch mal Daten verloren gehen sollten (z.B. bei Remotebetrieb).
Unter Local File(s) wählt man nun die zuvor aus HRD exportierte ADIF-File aus.
Nun unter “HRD Logbook” aktiviert man das Senden der QSO-Daten an die HRD-Datenbank, gesendet wird auf dem localen Port 7826, auf dem HRD standardmäßig zuhört.
Call Roster:
Hiermit bekommt man eine übersichtlich gefilterte Darstellung der empfangenen Daten von WSJT-X, indem man gewünschte/gesuchte Callsigns, Grids usw. je nach Betrieb ein-/ausblenden lassen kann.
Mittels einem einfachen Klick auf das Callsign der “gehörten” Station aktiviert nun der Call Roster automatisch die Transmission dorthin und führt das QSO.
Nach erfolgreichem QSO öffnet WSJT-X das QSO-Log-Prompt Fenster, indem man Infos einsehen/nachtragen kann. Mit der Bestätigung hier sollte ein Klingelton zu hören sein, dieser kommt von HRD und signalisiert die erfolgreiche Übertragung der QSO Daten in die HRD-Datenbank.
Hiermit ist die Einrichtung von WSJT-X, HRD und GridTracker abgeschlossen.
Natürlich funktioniert diese Kommunikation nicht nur mit HRD, sondern auch mit allen von GridTracker unterstützten anderen Logging Programmen. Hierzu einfach im Logging Tab von GridTracker statt HRD das Logging Programm auswählen und dessen Einstellungen nutzen. Zuvor den Datenbankimport von diesem Programm dann unter Local File(s) laden, damit das Sortieren von gesetzten Filtern im Call Roster aufgrund der schon getätigten QSOs funktioniert.
Viel Spaß beim funken! 73, bleibt gesund’.
